Montag, 21. Mai 2012

Auf großer Fahrt durch den Norden

Am 1. Mai sollte meine letzte große Reise in den Norden Indiens beginnen. Nachdem unsere Backpacker mit allerhand Proviant und Lesestoff bepackt waren, starteten Clara und ich die vierzigstündige Zugfahrt von Mangalore nach Delhi. Wieder konnte ich Stunden damit verbringen in den Türen zu sitzen die Beine heraus baumeln zu lassen zu riechen, zu schmecken, zu sehen. Vorbei an Landwirtschaft, Tieren und all den bunten Menschenmassen, als Highlight der abendliche Sonnenuntergang. Zu erleben, wie man zunehmend Land hinter sich lässt und neues passiert. Indien für mich ganz groß, Glücksgefühle pur.
Aber, wo Licht ist, da ist auch Schatten. Passiert man die dunklen, verschmutzten Landstriche, die Zeltsiedlungen, ihre Bewohner, merkt man schnell, dass alles Schöne nicht endlich und mit Hässlichkeit durchwachsen ist, so lässt sich all das Elend nehmen den Gleisen, die kleinen Slums, die im Müll spielenden Kinder, der Raum nehmen den Gleisen, der als Müllhalde und Toilette herhalten muss, nicht vergessen und leugnen.
Blickt man aus den Fenster, bekommt man die Gelegenheit, Indien zu ergründen, von Süden nach Norden und umgekehrt, auf unendliche Schönheit folgt todtraurige Existenznot. Auf und Ab. Lebensglück und tiefe Verzweiflung.
Indien ganz ehrlich und wahrhaftig.

 






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